In meinen Unterrichtsstunden lasse ich die Schülerinnen und Schüler nach einer Übung oft für einen Moment mit geschlossenen Augen den Körper betrachten. Wie fühlt er sich nach der Übung an und hat sich etwas verändert? Was hat sich verändert und wie ist mein Atem? Empfinde ich noch Stress und wie geht es mir mit dieser Auszeit vom Alltag gerade? In meiner letzten Unterrichtsstunde fragte mich eine Schülerin, was man denn nach einer Haltung spüren soll und wie man es spürt. Ich bin meinen Schülerinnen und Schülern für solche Frage sehr dankbar denn es zeigt mir, daß das, was für mich nach vielen Jahren Yoga selbstverständlich geworden ist für meine SchülerInnen keineswegs so ist.

Um unseren Körper wahrzunehmen müssen wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf unser Körperinneres lenken. Durch Yoga wird im Laufe der Zeit eine subtilere Wahrnehmung unserer Körperempfindungen möglich. Wir werden in die Lage versetzt Frühwarnsignale unseres Körpers besser zu erkennen. Auch Stress wird rascher bemerkt, so dass wir schneller Gegenmaßnahme ergreifen können. Das ganz bewusste Wahrnehmen der Wechselwirkungen von An- und Entspannung führt zu einer angenehmen Ausgeglichenheit des Körpers.

Was erreichen wir nun durch achtsame Körperwahrnehmung?

  • Spannungen werden abgebaut und die innere Widerstandskraft erhöht.
  • Lebendigkeit wird spürbar und dadurch steigern wir das Wohlbefinden.
  • Eine leichtere Aktivierung der Selbstheilungskräfte wird möglich.
  • Wir lernen unseren Körper besser zu verstehen und auf ihn zu hören. Er sagt uns immer welches Bedürfnis er gerade hat. Wir müssen nur lernen ihn zu verstehen und in ihn hineinhorchen.
  • Die Grenzen unseres Körpers werden erkannt und akzeptierbar. Bis hierher und nicht weiter.

Warum ist in der heutigen Zeit eine achtsame Körperwahrnehmung so wichtig?

Leistungsdruck und damit verbundener Stress und Bewegungsmangel bestimmen heute den Alltag. Dadurch vergessen wir unseren Körper und achten nicht auf ihn. Oft erst dann, wenn es zu spät ist. Yoga führt uns auf den richtigen Weg und wenn wir die Körperwahrnehmung einmal verinnerlicht haben, werden wir auch im Alltag öfter mal inne halten und unseren Körper betrachten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stress

Yogajuma Kevelaer Atem und Bewegung im Einklang